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Karin König

Genre Deepdive: Romance


Schon seit Beginn schriftlicher Aufzeichnung schreiben Menschen über eines der schönsten und kompliziertesten aller Gefühle: Die Liebe. Bereits im antiken Griechenland wurde sie zum Zentrum epischer Geschichten, die teilweise bis heute überliefert wurden.


Geschichtliche Entwicklung


Die moderne Romance-Literatur, wie wir sie heue kennen, hat ihren Ursprung in der romantischen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts. In Romanen wie Samuel Richardsons Pamela, den Gothic Romances von Ann Radcliffe und den Werken von Jane Austen lernten Leser:innen eine neue Form der Fiktion kennen, die sich - anders als das Helden-Epos oder die Kriminalgeschichte - vor allem auf das Leben der weiblichen Protagonisten konzentrierte.


In diesen frühen Liebesromanen traten heterosexuelle, weiße weibliche Protagonisten auf, die sich den gesellschaftlichen Konventionen widersetzten oder persönliche Kämpfe überwanden, um ihr Glück zu finden. Die Heldinnen dieser Romane fanden schließlich die Liebe ihres Lebens und beendeten die Romane sicher und glücklich. Die Einkehr in den Hafen der Ehe war die Belohnung für ihre Anstrengung.


Seitdem hat sich in dem Genre einiges verändert. Die Charaktere sind diverser geworden, ebenso wie die Art von Beziehung, die als erstrebendwert gilt. Eine Ehe ist längst nicht mehr notwendig und unsere Charaktere dürfen lieben, wen und wie sie wollen. Aber in einem sind die Romances unserer Zeit ihren Vorgängern gleich: Ein Happy End ist absolut Pflicht.


Ausprägungen und Subgenres


Regency: Die Regency-Romance definiert sich hauptsächlich über ihr Setting, denn hier müssen die Protagonisten im England der Regency-Ära (ca 1795-1837) die große Liebe finden. In den meisten Fällen stehen Lords und Ladies oder andere Mitglieder der Upper Class im Vordergrung.


Erotische Romance/Erotika: In diesen Texten ist expliziter Sex ein integraler Teil der Handlung und wird genutzt, um die Beziehung der Charaktere zu entwickeln. Von Vanilla bis kinky sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.


Paranormal: Hier wird eine Liebesgeschichte zwischen einem Menschen und einem nicht-menschlichen Wesen (z.B. Vampir, Werwolf, Fae) erzählt. Paranormal Romance, ähnlich wie Romantasy, befinden sich irgendwo zwischwn Fantasie und Romance und begeistern Fans beider Genre.


Romantic Suspense: In Romantic Suspence-Büchern spielen neben der Romanze auch Mystery- oder Thrillerelemente eine große Rolle. Einer der beiden Protas ist meistens ein Polizist oder Detektiv und es muss ein Fall oder Rätsel gelöst werden.


Contemporary: Die Protas leben im Hier und Jetzt und müssen sich allen damit einhergehenden Problemen stellen, um ein Happy End zu finden. Kurz gesagt: Contemporary Romance bezeichnet alle Texte, in deren Zentrum eine romantische Beziehung steht und die zu keiner anderen genannten Kategorie gehören.


Dark Romance: Hier ist der oder (meistens) die Prota in Gefahr und zwar nicht selten durch ihren Lover selbst. Dark Romance enthält oft Elemente, wie Entführungen oder Mobbing, die auch als Missbrauch definiert werden könnten.


Klassische Tropes in Romance


Verbotene Liebe: Zwei schicksalhafte Liebende werden durch die Umstände (oder z.B: eine Familienfehde) getrennt und dürfen nicht zusammen sein. Romeo und Julia sind hier wohl das klassischste Beispiel


Enemies to Lovers: Sie hassen sich, bis sie sich irgendwann nicht mehr hassen. Die Entwicklung zweier Gegner zu Lovern gehört zu den beliebtesten Tropes des Genres.


"Es gibt nur ein Bett": Nach einer langen anstrengenden Reise kommen die Protas im Hotel/dem Gasthof an und es gibt nur noch ein freies Bett. Was folgt, könnt ihr euch denken.


Fake Dating: Zwei Charaktere beginnen eine gefakte Beziehung, die beiden Vorteile bringt. Nur merken sie dummerweise im Verlauf ihrer Charade, dass sie anfangen, echte Gefühle füreinander zu entwickeln.


Dreiecksbeziehung: Meistens eine Frau, die sich zwischen zwei Männern entscheiden muss. Typischerweise ist einer der zuverlässige treue Freund und der andere ein mysteriöser Bad Boy.

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